© Montessorihaus Regenbogenwelt
Hochleitner Isabella
Montessoripädagogik
Maria Montessori hat in ihrer pädagogischen Arbeit sehr viele
aufregende und interessante Beobachtungen und Erfahrungen
machen dürfen. Sie hat auch viele Materialien selbst erstellt,
die bis heute großen Anklang finden.
Einige ihrer wichtigsten Erkenntnisse sind:
Sensiblen Phasen
Sie hatte erkannt, dass alle Kinder, im Laufe ihrer Entwicklung
die so genannten "sensiblen Phasen" durchleben. Das sind
Zeitpunkte in denen Kinder ganz bestimmte Fähigkeiten
erwerben. In diesen Phasen können sie spielend leicht Neues
erlernen und aufnehmen. Vorraussetzung ist, dass die
Umgebung dafür eingerichtet ist, sei es durch die richtigen
Materialien und auch durch die richtige Haltung des
Erwachsenen.
Sehr junge Kinder durchlaufen öfters solche Phasen, je älter
Kinder werden,umso seltener werden diese.
Maria Montessori hat die Entwicklung des Kindes von der
Geburt bis zum Erwachsenen-Sein in 4 Entwicklungsstufen
eingeteilt:
0-6 Jahre
6-12 Jahre
12-18 Jahre
18-24 Jahre
Auf die für uns Interessanteste Zeit von 0-6 Jahre möchten wir
näher eingehen:
Phase für Bewegung (zw. 1-4,5 Jahren)
Für diese Phase charakteristisch: Entwicklung der Hand, des
Gleichgewichts und des Laufens
Phase für die Ordnung (vor 3 Jahre die "innere
Ordnung" danach oft die gesellschaftliche Ordnung)
Hier ist nicht der Ordnungssinn gemeint, sondern Kinder
haben das Bedürfnis nach einer überschaubaren und
geordneten Umgebung. Sie lernen in dieser Zeit Regeln und
Abläufe in der Gesellschaft verstehen und reagieren oft ganz
penibel wenn "Ordnungen" nicht eingehalten werden, wie
Rituale, Zeitabläufe, Regeln des Miteinanders, usw.
Phase für die Sprache (0-6 Jahre, erreicht den
Höhepunkt zw. 3,5 und 4,5 Jahren)
In den ersten 3 Jahren nehmen die Kinder die Sprache nur
durch unbewusste Intelligenz auf. Hier ist nicht nur das
Aufnehmen durch den Gehörsinn wichtig sondern auch durch
die visuelle Beobachtung des Sprechenden. Ab 3 Jahren
interessieren sich die Kinder ganz stark für Symbole,
Buchstaben, Zahlen. Es ist nicht ungewöhnlich, das Kinder
schon vor 6 Jahren schreiben und lesen lernen.
Phase für kleine Dinge (zw. 1,5-2 Jahre)
In dieser Zeit interessieren Kinder sich besonders für ganz
kleine Dinge, oft sind das Gegenstände die wir als Erwachsener
beim Vorbei gehen, gar nicht wahr nehmen z.B. kleiner Käfer,
Brösel usw.
In den ersten 3 Lebensjahren leisten die Kinder irrsinnige
Entwicklungsarbeit. Diese ist aber unbewusst und wird von M.
Montessori als der "absorbierende Geist" bezeichnet. Daher ist
es schon in dieser Zeit notwendig, eine Anregungsumwelt, die
den kindlichen Bedürfnissen entspricht, dazu zählen auch die
Bezugspersonen, bereit zu stellen.
Den Übergang auf die zweite Hälfte (3-6 Jahre)
bezeichnete M. Montessori:
"vom unbewussten Schöpfer zum bewussten
Arbeiter".
In dieser zweiten Hälfte ist es für Kinder wichtig:
- durch Aktivität das Bewusstsein entwickeln und
- die bereits gemachten Errungenschaften (v.a in der
Bewegung, Sprache Ordnung) zu verfeinern und anzureichern
Montessorimaterialien
•
die Materialien sind aufeinander bezogen und
systematisch aufgebaut
•
jedes Montessori-Material vermittelt einen einzigen
Lernschritt, um nicht zu überfordern
•
jedes Material ist in der vorbereiteten Umgebung nur
einmal vorhanden. Daraus ergibt sich, dass jedes seinen
ganz bestimmten Platz hat und ein wichtiger sozialer
Aspekt: die Kinder lernen so auch aufeinander zu warten
und miteinander zu arbeiten!
•
alle Materialien fördern das Hantieren mit konkreten
Gegenständen und damit die Motorik.
•
das Material hat Aufforderugnscharakter, sei es die
Farbe, Form usw.
•
damit verbunden auch die Ästhetik des Materials: Kinder
arbeiten viel lieber mit schönen Dingen. Dinge, die auch
Erwachsene in ihrem Alltag verwenden. Sie übernehmen
auch gerne Verantwortung dafür.
•
Fehlerkontrolle: jedes Material beinhaltet eine eigene
Fehlerkontrolle. Das Kind kann seinen eigenen Fehler
entdecken und korrigieren. Ein Einschreiten des
Erwachsenen wird damit überflüssig.
Materialgruppen
•
Übungen des täglichen Lebens: Das sind die ersten
Arbeiten die Kinder im Alltag kennen lernen, z.B.
anziehen, schälen, schütten, eingießen, kehren,
Körperpflege usw.
•
Sinnesmaterialien: Sinnesübungen die isoliert immer
einen Sinn ansprechen (tasten, riechen, schmecken,...)
•
Sprachmaterialien: Materialien zur Entwicklung des
Sprach-, Schreib- und Leseprozesses
•
Mathematikmaterialien: zur Entwicklung des
mathematischen Geistes
•
Materialien zur kosmischen Erziehung: Zusammenspiele
der Natur, Einblicke in Biologie, Geschichte,
Geographie,.....